Vasoresektion

Zum Thema Vasektomie finden Sie auf den Informationsseiten der Deutschen Gesellschaft für Urologie unabhängige und umfangreiche Informationen: www.urologenportal.de
Irgendwann stellt sich für viele Paare die Frage, wie es mit der Verhütung weitergehen soll. Das Paar möchte sein Vergnügen genießen, aber das Risiko, einen (verspäteten) Nachwuchs zu zeugen, ist immer noch vorhanden. Kondome erweisen sich als oft als Spaßbremse; die „Pille“ birgt ernsthafte Risiken für die älter werdende Partnerin.
Eigentlich ist es nun an der Zeit für den Mann, endlich die Verantwortung für die weitere Familienplanung zu übernehmen.
Bei der Sterilisation, oder auch Vasektomie, werden lediglich die Samenleitungen von den Hoden zur Prostata unterbrochen. Die Hoden und Hormonlieferanten selbst bleiben völlig unangetastet. Da die Samenflüssigkeit weiter in der Prostata erzeugt wird, bleibt der Samenerguss von außen betrachtet in Menge und Aussehen völlig unverändert. Lust- und Erektionsstörungen nach einem solchen Eingriff kommen selten vor, beruhen dann aber immer auf psychologischen Ursachen.
Eine Sterilisationsvasektomie ist ein für den Betroffenen meist völlig folgenloser Eingriff. Nur sehr selten treten in der Folgezeit leichtere Beschwerden im Bereich der Hoden auf. Egal wie gut der Operateur ist, die Natur versucht sich immer selber zu helfen: Ungefähr bei einem Mann von 200 Operierten kommt es in den ersten Monaten zu einer spontanen Rekanalisation, das bedeutet, dass sich die Samenleiter von selber bei der Heilung wieder verbinden. Eine Erfolgskontrolle der Operation wird somit notwendig: daher geben bei uns die Männer 6 Wochen und 12 Wochen nach dem Eingriff jeweils eine Samenprobe zur Untersuchung ab. In diesen beiden Proben sollten keine Samenfäden mehr nachweisbar sein. Erst danach ist ein ungeschützter Verkehr ohne Fortpflanzungsrisko möglich.
Der vergleichbare Eingriff bei der Frau hat zwei Nachteile. Die Rekanalisationsrate ist deutlich höher und der „Erfolg“ der Operation ist nicht wie beim Mann nachprüfbar.
Dennoch sollte der Entschluss zu dieser Maßnahme wohl überlegt sein: Man(n) sollte schon sicher sein, dass er mit seiner Fortpflanzung abgeschlossen hat.
Psychologisch wichtig ist die Tatsache, dass eine Sterilisationsvasektomie durchaus mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit rückgängig gemacht werden kann, wenn man sich an ein ausgewiesenes Zentrum wendet.
Im Zuge der Gesundheitsreform 2004 ist die Leistung der Sterilisation aus dem Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung gestrichen worden. Auch Privatversicherte müssen die Sterilisationskosten nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) selbst tragen.
Mit den beiden erforderlichen Nachkontrollen sind somit bei uns insgesamt ca. 502,50 Euro* einzuplanen:
Die Kosten der Operation berechnen wir Ihnen am Tag der Operation und sind bitte bar oder via EC-Karte zu begleichen.
Manche privaten Kassen übernehmen die Kosten der Voruntersuchung (ca. 50 Euro), bitte im Vorfeld selber abklären.
Zwischen der Aufklärung (Unterschrift und Einwilligung) und der Operation sollten immer mindestens 72 Stunden liegen.
Bei der Operation werden beide Samenleiter direkt unter der Haut des Hodensacks mit einem chirurgischen Instrument fixiert und außerhalb des Hodensacks freipräpariert und durchtrennt. Die Hautschnitte sind meist nur 1-2 cm groß. Es werden ca. 2 cm des Samenleiters entfernt, die verbleibenden Enden koaguliert („elektrisch verlötet“) und wie ein Spazierstockgriff umgenäht und verschlossen.
Trotz aller Sorgfalt verbindet sich in den nächsten Wochen ungefähr ein Samenleiter auf 200 Operationen wieder. In diesem Fall sollte eine Zweitoperation mit noch großzügiger Entfernung durchgeführt werden.
Obwohl der Eingriff nur unter einer örtlichen Betäubung durchgeführt wird, ist er fast völlig schmerzfrei. Auch in der Folge treten meist nur leichte Beschwerden auf, wie nach dem Aufprall eines Fußballs. Meist sind diese leichten Beschwerden nach einigen Tagen völlig abgeklungen. Auf größere körperliche Belastungen sollte dennoch in den ersten Tagen nach Operation verzichtet werden.